JUHU-WIR HABEN EIN ZUHAUSE Wie jeden Freitagabend erzählen hier die Mamas und Papas der geretteten Fellchen ihre Geschichte. All unsere tollen Adoptanten möchten damit zeigen, welch wunderbares Gefühl es ist, zu wissen, dass trotz einer grauenvollen Lebenserfahrung ihr vierbeiniges Familienmitglied Glück und unendliche Liebe schenkt. Heute folgt der zweite Teil einer Story. Svetlana erzählt, wie ihre in Varna noch überaus ängstliche May sich einlebt. Mir bleibt nur DANKE zu sagen für dieses kleine Wunder.
Nun ist unsere May schon über 4 Wochen bei uns. Ziemlich schnell hat sie sich bei uns eingelebt. In der ersten Woche schlief sie abends ausschließlich bei uns im Schlafzimmer, bei offener Türe falls sie nachts Durst bekommen sollte. Unsere Katzen halten sich meistens nachts draußen im Garten auf. Zumindest zur schönen Jahreszeit. In dieser ersten Woche ließen sich die Katzen allerdings nur selten im Erdgeschoss blicken, da sie May als erschreckend groß und anders empfanden. Sie bekamen ihr Futter im Erdgeschoss im Arbeitszimmer, aber aus welchen Gründen auch immer: sie fraßen am liebsten das Hundefutter vom Hund. Lustigerweise schnappte sich May daraufhin das Katzenfutter und wir machten schon Witze darüber, wann die Katzen bellen würde und May miauen ;-) Nach einer Weile war dies alles aber uninteressant für alle Tiere und bezüglich Fressen pendelte sich alles wieder ein. May entdeckte schon in der ersten Woche unseren Gartenteich und verliebte sich darin. So besteht sie auch jetzt noch auf ihre vormittägliche Bade - und Spielrund im Wasser, springt ausgelassen darin herum und versucht ihre Blubberblasen zu fangen. Dabei kann ich ihr stundenlang zusehen. Hat sie genug vom Wasser springt sie wie ein Floh heraus, wälzt sich auf der Wiese und im Erdreich herum - nur um wieder in den Teich zu hüpfen. Mittlerweile geht sie sanfter mit den Teichpflanzen um und hält sich an die Algen. Sie hat nämlich gesehen, wie mein Mann im Teich stand und Algen da heraussammelte. Erst fand sie es schier unverständlich, dass er da jetzt drin hockt. Sie lief aufgeregt am Rand hin und her und kläffte und seufzte herum. Vielleicht hatte sie Angst, dass ihr Herrchen ertrinken könnte? Als sie merkte, dass nicht passieren würde, schnappte sie sich - scheinbar heimlich - die heraus gesammelten Algen und versteckte sie auf der Wiese oder fraß sie direkt auf. Sie fand sich anscheinend sehr clever ... ;-) Den Katzen nahm sie die Angst vom 1. Tag an quasi mit viel Geduld indem sie sich sofort platt auf den Boden legte, sobald ein Tigerchen sie sah. Dies ist ihr Signal: Keine Angst! Ich tu dir nichts! Die Katzen haben es mittlerweile verstanden. Heute gehen sie meist entspannt an May vorbei, auch wenn sie steht oder sich bewegt. Vor 2 Tagen lagen May und die Katze Maya sogar nebeneinander auf der Treppe zum Garten. Da hüpfte mein Herz schon sehr doll vor Freude. Unser Kater Sammy hat allerdings viel eher die große Angst verloren, obwohl gerade er ein seeehr ängstliches und sensibles Wesen hat. Das finde ich umso schöner, dass er schnell sehr neugierig auf May reagierte. Mit May besuchen wir einmal pro Woche die Hundeschule.Wir haben eine tolle Lehrerin erwischt und eine ebenso tolle kleine Gruppe. May hat in dieser Konstellation wenig Angst mittlerweile vor den Hunden in der Gruppe, allerdings sind ihr Hunde draußen nicht geheuer. Mittlerweile zerrt sie aber nicht mehr panisch an der Leine oder wickelt meine Beine 30x damit ein. Nein, nun setzt sie sich einfach neben mich und wartet ab, was der andere Hund an ihr erschnüffelt Wird es ihr zu viel, geht sie hinter meine Beine. Wen sie aber scheinbar sehr liebt ist Jonas. Jonas ist der Hund unserer Hundetrainerin. Er ist schon länger bei ihr, ein ehemaliger rumänischer Straßenhund, früher mit extremen Jagdtrieb und dazu absolut ängstlich. Heute ein sehr gewissenhaft trainierter Hund, der auf Kommandos verlässlich reagiert und unsere Gruppe gut im Griff hat. Denn einige Rüden sind in der Pubertät und die weist er lieb aber ernsthaft in ihre Schranken. May ist vom ersten Moment an ihm zugewandt, begrüßt ihn freudig, respektiert ihn, geht an seiner Seite .... beim Freilauf schaut sie wo er ist und folgt ihm ruhig. Mays Leidenschaft ist nicht das aktive Jagen eines Vogels oder anderen Tieren, aber sie schnüffelt extrem viel. Da kann aus einem "ich geh mal kurz ne kleine Runde mit ihr" durchaus ein etwas längerer Früh - oder Abendspaziergang werden. :-) Kein Grashalm ist sicher vor ihr, kein Blatt, kein Busch, kein Baum . und ab und zu ist sie sooo vertieft im Schnüfffeln, dass sie vor ne Laterne oder so läuft. May hört auf alle Grundkommandos wie Sitz, Platz, bleib, komm, nein .... Und seit dem ersten Tag an bei uns git sie gerne Pfötchen. Kommen wir früh um halb sieben zum Frühstück hinunter ins Erdgeschoss, kommt sie und entgegen und begrüßt uns freudig. Sie hockt oder legt sich zwischen uns auf den Teppichboden und glaubt immer noch, dass sie Kaffee abbekommen könnte. Um halb acht geht mein Mann mit ihr raus derweil ich die Kinder in die Schulen fahre. Unser Tagesablauf ist von früh bis abends durchstrukturiert, und genau das gibt ihr den Halt und die Sicherheit die sie benötigt. May lacht viel und grunzt und erkämpft sich mit allen Mitteln ihre Zärtlichkeiten und lieben Worte, Wir haben sie so sehr in unser Herz geschlossen und sie beweist uns jeden Tag 24 Stunden am Stück: sie passt einfach hervorragend zu uns und ist die süßeste Hündin für uns die es gibt. Wir bereuen keine Sekunde mit ihr und würden immer wieder einen hilflosen Hund ( oder eine Katze ) durch die Pfotenfreunde Varna zu uns holen! Ich glaube auch, dass May mittlerweile eine extrem enge Bindung an uns hat - dies zeigt sie uns auf ihre eigene Art, nämlich dann, wenn sie mich z.B. doll umarmt im Liegen und mich abschleckt und anknabbert. Danke an die Pfotenfreunde Varna, an Silvi, an Iris und auch an Aylin von der Vorkontrolle!!!!!