May im Glück Teil 1
JUHU – WIR HABEN EIN ZUHAUSE!
So oft es uns möglich ist, erzählen hier jeden Freitagabend unsere Adoptanten, wie sie ihr Fellchen bei uns fanden und wie sie nun das Leben mit ihrem neuen Familienmitglied erleben.
Vor reichlich zwei Monaten suchte zum Beispiel die scheue May, der herzlose Hundefänger die Mutter und den Bruder genommen hatten, noch nach einem liebevollem Zuhause. Heute erzählt ihr neue Menschenmama, wie sie und May zueinander fanden.
Hier nun der Bericht über uns....
Ich bin von Kindheit an mit Katzen groß geworden. Starb eine, schleppte ich ein neues Kleines an oder meine Mutter adoptierte eines der herrenlosen Streuner neben ihrer Arbeitsstelle. Meine Eltern selber hatten in ihrer Kindheit und Jugend jeweils nur Hunde gehabt.
Als ich auszog von daheim, war klar: Katzen müssen es sein. Ich zog ein Katerbaby groß, das in einer Mülltonne steckte. :-( ein Jahr später nahm ich eine 1 jährige Katze zu mir. Beide liebten sich innig. Mit 8 Jahren starb mein Kater an einem Milztumor und mit über 16 Jahren die Katze. Ich nahm wieder eine Katze zu mir, die kam jedoch auch nach einem Jahr nicht zurecht bei uns. Als der Kater meiner Eltern starb, übergab ich ihnen Sheila. Wir hatten keine Chance.
Sheila lebt bis heute bei meinen Eltern und wir haben sie quasi immer vor Augen. :-D Eines Tages zog Maisha als kleines Kätzchen zu uns.
Was haben wir auch sie geliebt!!!! Sie war eine tolle Spielgefährtin. Bis sie mit 3 Jahren ganz ohne Vorwarnung zusammenbrach und beim Tierarzt verstarb. Der Schock war enorm. ......
Wir haben zwei Töchter, beides sind Asperger Autistinnen. Besonders die Ältere weinte schlimm. Es war eine echte Katastrophe und ich wusste nicht, was ich tun konnte. Also entschloss ich mich dazu, nach einer Katze zu schauen.
Im Internet fand ich unser jetziges Katzenpaar. Geschwister. Damals 1 Jahr alt. Aus reiner Wohnungshaltung, große Familie, enge Wohnung und der Mann wollte sie nicht, im Gegensatz zu Frau und Kindern. Also nahmen wir beide zu uns.
Während Maya sich sofort einlebte, dauerte es bei Sammy länger. Erst nach 6 Monaten durfte mein Mann ihn anfassen und hochnehmen, während er zu mir und den Kindern vertrauen hatte.
Und dennoch schaute ich ab und an Hundebilder an .... irgendwie sagte ich mir: eines Tages gibst du auch einem Hund eine Chance. Die verwarf ich jedoch immer wieder. Aber der Gedanke blieb im Kopf stecken.
Dann sah ich bei den Pfotenfreunden Varna die May und verliebte mich sofort in sie.
Sie sollte es sein.
Ich hätte mir auch einen Welpen suchen können, aber ich dachte: May soll eine Chance bekommen.
Ich nahm Kontakt auf und bekam recht schnell Iris als Ansprechpartnerin. Alles ging einfach problemlos vonstatten: ständiger Kontakt übers Internet, Fragebogen, Telefonate mit Iris, Organisation der Vorkontrolle usw.
Ich besorgte alles was ich brauchte, las mich täglich über Stunden ein. Da ich als Asperger Autistin dazu.neige, mir recht schnell alle Informationen zusammenzusuchen und zu verinnerlichen, fühlte ich mich bereit.
Die Vorkontrolle verlief super und es gab grünes Licht.
Dann war es endlich so weit, May sollte mit dem Flugzeug kommen:....
Mit meinem Ehemann fuhr ich zum Flughafen und traf dort auf Josi. Sie wartete auf ihre Ann. Alle waren wir aufgeregt, rauchten und tranken Kaffee.
Die Zeit verging nicht ..... aber plötzlich war es soweit: unsere Flugpatin fuhr mit 2 Boxen zu uns und hatte im Schlepptau ihren Mann und die Kinder inklusive Gepäck. Sie berichteten ausführlich von dem Ablauf in Varna, vom Flug und wie sie spontan Flugpaten wurden. Ich hatte ein kleines Present für sie bereit.
Ann und May hockten in ihren Boxen und schauten scheu. Ann schien mutiger zu sein, denn sie quetschte sich an das Gitter, um sich kraulen zu lassen. May dagegen verzog sich in die hintere Ecke.
Nach einem gemeinsamen Foto von uns allen, ging jeder seiner Wege, doch wir stehen in losen Kontakt zueinander.
Daheim brauchte May 5 min etwa und verließ dann ihre Box. Ganz zaghaft erkundete sie alles. Unsere 2 Katzen fanden es entsetzlich und flüchteten in die erste Etage des Hauses. So nach und nach fand May ihr Futter und Wasser, labte sich und schlief danach 2 Stunden erschöpft im Wohnzimmer auf dem Teppich ein.
War sie wach, streichelten wir sie, sagten liebe Dinge zu ihr und lobten sie. Sie begann unsere Hände abzulecken, uns anzustupsen, wenn sie gestreichelt werden wollte. Sie hat aus Bulgarien den Spitznamen Zubsho. Das heißt so viel wie Zupferin, Anstupserin. ;-)
May lernte den Garten kennen und wollte unbedingt ganz raus. Also erlebte sie 3 kleine Runden um unser Haus herum. Um 22h schlief sie tief und fest oben im Schlafzimmer ein.
Nächste Woche werde ich euch erzählen, wie sich May bei uns einlebte, welch Wandlung meine Katzen vollzogen und wie viel Licht dieser Sonnenschein in unser harmonisches Leben brachte. Bis dahin grüßt euch alle herzlichst Svetlana und Familie :)